Gründung der Stradadi-GmbH

Rede im Kreistag am 09.11.2020 zur Gründung der Stradadi

des Ersten Kreisbeigeordneten Robert Ahrnt

 

 

Die inhaltliche Debatte zu diesem Thema wurde im Grunde genommen schon zu früherem Zeitpunkt hier geführt.

 

Es gab eine sehr große Mehrheit für eine Schienenverbindung in den Ostkreis. Es gab eine große Mehrheit für die Idee, eine Straßenbahn dort hin zu bauen. Und es gab den Auftrag an die Heag Mobilo, dies weiter auszuführen und nicht nur die Machbarkeitsstudie zum Schlüssel zu machen für die weitere Finanzierung, sondern eine konkrete Vorplanung

 

Wir legen mittlerweile vor, was uns die HEAG Mobilo vorbereitet hat, indem wir eine eigene GmbH gründen. Diese hat einen Namen, der erinnert eher an einen italienischen Geigenbauer. Stradadi: Darmstadt-Dieburg-Straßenbahnplanungsgesellschaft.

 

Aber der Name kennzeichnet ganz schön, um was es sich handelt: Nämlich unser eigenes Unternehmen – zusammen mit der Stadt Darmstadt – in unserem Eigentum.

 

Dort soll nun die Vorplanung laufen in Richtung Groß-Zimmern. Es gibt verschiedene Wege, die geprüft werden müssen. Es gilt, die Kosten zu berechnen, am Ende eine Nutzen-Kosten-Untersuchung vorzulegen, aus der hervorgeht, ob wir eine Förderung zu erwarten haben oder nicht. Und ich denke, da sind wir uns alle ziemlich einig: Dass wir uns ohne eine solche Förderung ein solches Projekt nicht werden leisten können.

 

Und erst danach werden wir wissen, ob wir an unser Ziel herankommen. Erst dann können wir abschließend sortieren, wie der Verkehr an diese Straßenbahnlinie heran funktionieren wird.

 

Wir denken, es gibt für diese Gesellschaft weitere sinnvolle Aufgaben. Das könnte eine Straßenbahn nach Weiterstadt sein, das könnte eine Verlängerung nach Wixhausen sein und es könnte auch eine Verlängerung in Griesheim sein, alles Projekte, die schon seit einiger Zeit in der Dadina in Bearbeitung sind und die durchaus sinnvoll erscheinen.

 

Wenn man sich die Vergangenheit des Straßenbahnausbaus anschaut, dann stand da Ende der 80er Jahre die grundsätzliche Entscheidung für die Straßenbahn und dann in den 90ern die Entscheidung für den Ausbau nach Kranichstein. Es wurde dann in Arheilgen verlängert und in Alsbach. All diese Verlängerungen sind – so finde ich – richtige Entscheidung gewesen.

 

Wir haben ein klimafreundliches Verkehrssystem, voll elektrisch seit über 100 Jahren, es kann mit Ökostrom betrieben werden und steht allen gesellschaftlichen Gruppen offen. Insofern freue ich mich, dass wir hier jetzt einen konkreten Schritt tun können, hin zu einem klimagerechten Verkehr in dieser Region.