TOP 26
– Brigitte Harth –
Es hat uns schon durch das Jahr 2011 begleitet, dass für Jugenheim die Zahlen immer schlechter werden – ganz im Gegensatz zur Kreisklinik Groß-Umstadt. In den letzten Quartalsberichten hatte ich es fett unterstrichen, die Aussage: „Die positive Fallzahlenentwicklung hat leider nicht angehalten.“ Ausgehend von einer Analyse des Umfelds in Darmstadt und Bad König lag damit der Schluss nahe, dass hier Handlungsbedarf besteht. Es gehört zu einer guten Klinikleitung, sich solche Entwicklungen nicht einfach mal eine Weile anzusehen, sondern Alternativen zu entwickeln. Das hier vorgelegte Modell – Ausweitung der gut angenommenen Orthopädie + Weaning-Einheit – ist überzeugend vorgetragen worden und könnte sich rechnen. Ob und für wie lange muss offen bleiben: Die Gesundheitspolitik des Bundes ist wenig berechenbar und hat selten langfristige Entwicklungen im Blick.
Natürlich bringt der Umbau der Kreisklinik Jugenheim auch Investitionskosten mit sich. Die können aber offenbar, so der Businessplan, „durch den Betrieb getragen werden“.
Das größte Problem an einer solchen Umstrukturierung ist aber, dass davon auch immer Menschen und ihre Arbeitsplätze betroffen sind. Das ist der eigentliche Pferdefuß bei dieser Entscheidung. Jedes Mal, wenn ich an einem solchen Punkt bin, finde ich diese Kurzfristigkeit unseres Denkens und Handelns und das Diktat der Wirtschaftlichkeit problematisch. Aber es ist auch nicht verantwortlich, einfach so weiterzumachen, als würde man nicht bemerken, dass die Defizite anwachsen, und es ist auch nicht verantwortlich, den Prozess so lange wie möglich hinauszuzögern.
Insofern geben wir Grüne grünes Licht für die Umstrukturierung und hoffen, dass die Verhandlungen mit dem Personalrat befriedigende Ergebnisse für alle bringen.