Kreistag 9.2.15
-Battenberg-
Sehr geehrte Frau Vorsitzende, sehr verehrte Damen und Herren,
Die Frage der Zusammenlegung der beiden Volkshochschulen der Stadt Darmstadt und des Landkreises Darmstadt-Dieburg wird schon seit Jahren diskutiert. Vor dem Hintergrund der notwendigen Haushaltskonsolidierung erscheint das nun erneut von der CDU-Fraktion vorgetragene Anliegen durchaus verständlich und eine Diskussion darüber sinnvoll. Es gibt zwei gewichtige Argumente, die dafür sprechen: Zum einen scheren sich die Nutzerinnen und Nutzer der VHS-Angebote nicht um die Landkreisgrenzen. Vor allem die Bürgerinnen und Bürger des Westkreises, für die die VHS Darmstadt im Liebighaus leicht erreichbar ist, nutzen deren Lehrangebote eher als Angebote der Kreis-VHS. Zum andern sind wir bekanntlich schon seit Längerem in einem Diskussionsprozess um die Begründung einer Stadt und Kreis gemeinsam umfassenden Schullandschaft, also eines gemeinsamen Schulentwicklungsplans. Da wäre es widersinnig, wenn die Frage der Weiterbildung bzw. ergänzender Bildung und der beruflichen Qualifizierung durch die Volkshochschulen außer Betracht bleiben würde.
Bisher sind alle Bemühungen um eine Zusammenlegung am Widerstand der Stadt Darmstadt, aber auch an eigenen Bedenken gescheitert. Dies hatte natürlich seine Gründe: Es gibt wesentliche Unterschiede zwischen beiden Angeboten und Programmen. Während in der Stadt ein konzentriertes Lehrangebot an wenigen Stellen geboten werden kann, das in der Regel von allen Bürgerinnen und Bürgern genutzt werden kann, muss die VHS des Landkreises in die Fläche gehen und auch die kleineren Dörfer an den Kreisgrenzen erreichen. Die Kurse können nicht auf Dieburg konzentriert werden, sondern müssen die Menschen dort erreichen, wo sie wohnen und wo sie ihren Lebensmittelpunkt haben. Hinzu kommt, dass die VHS des Kreises einen außerordentlich guten Ruf genießt, nicht zuletzt wegen der flächendeckenden Angebote, wofür laut unserer Satzung die Kreisschulen zur Verfügung stehen. Für dieses Erscheinungsbild sind wir insbesondere dessen Leiter Karl August Bertsch wie auch dem Schuldezernenten Christel Fleischmann sehr dankbar.
Wenn die Satzung der VHS eine enge Zusammenarbeit mit anderen Zweigen des öffentlichen Bildungswesens fordert, so gilt dies selbstverständlich auch für die benachbarte VHS der Stadt. Auch bisher gibt es hier schon eine enge Kooperation. Diese sollte aber mittelfristig weiter ausgebaut werden, so dass am Ende eine Fusion stehen könnte. Insofern bringt der Prüfantrag der CDU ein Anliegen, das auch in unserer Fraktion allgemein befürwortet wird. Lediglich die im Antrag geforderten Fristen erscheinen uns unrealistisch. Darauf hatten wir bereits im Schulausschuss hingewiesen.
Wir bitten deshalb darum, aus dem Antrag 2653 die Fristen herauszustreichen. Nach Maßgabe dieser Änderung stimmen wir dem Antrag der CDU zu.