Redebeitrag zu Top 16, Vorlage 2183-2014
Susanne Hoffmann-Maier
Sehr geehrte Damen und Herren, Frau Vorsitzende
B90/Die GRÜNEN werben für eine breite Zustimmung zu dem gemeinsamen Antrag der Koalition nun mehr endlich mit den Frauenberatungsstellen und Institutionen der Frauenförderung und Bildungseinrichtungen Leistungsverträge abzuschließen.
Keine Firma oder Büro würde unter diesen Umständen – nämlich seit Jahrzenten ohne vertragliche Absicherung arbeiten. Es gibt keine Planungssicherheit weder fürs das Personal, noch für die Projekte, die oft co-finanziert werden.
Wir sollten endlich diesen Zustand ändern und damit anerkennen, dass hier wichtige inhaltliche Arbeit geleistet wird, die langfristig und nachhaltig abgesichert werden muss. Diese Beratungsstellen unterstützen durch ihre Netzwerke Frauen und kümmern sich um deren berufliche Weiterbildung, den Wiedereinstieg in die Erwerbstätigkeit, helfen und unterstützen bei Wohnungslosigkeit und bei Gewalt gegen Frauen. Beispielhaft wäre hier die Arbeit von Sefo femkom hervor zu heben.
Sefo femkom hat sich vorrangig auf die Arbeit mit erwerbslosen Frauen und hier wiederum auf Berufsrückkehrerinnen spezialisiert. Durch ein spezielles Netz mit den verschiedensten Unternehmen gelingt es Sefo femkom mit einer überdurchschnittlichen Quote Frauen wieder in den 1. Arbeitsmarkt zu integrieren. Sie leisten hiermit einen unverzichtbaren Beitrag zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Jede Frau, die mit dieser Unterstützung ihre Existenz selbst sichern kann, muss nicht von der Kreisagentur für Arbeit unterstützt werden. Somit spart der Kreis viel Geld. Die genauen Zahlen wurden vor einiger Zeit im Ausschuss für Gleichstellung, Generationen und Soziales vorgestellt und zur Kenntnis genommen.
Jetzt werden Sie sich fragen, welche direkten Auswirkungen hat der Abschluss von Leistungsverträgen auf den Kreishaushalt? Erst einmal keine, da es keine Aufstockung der Mittel gibt und jeder Vertrag ist kündbar.
Langfristig ist es für den Kreis günstiger, Frauenprojekte vertraglich abzusichern, als die Folgen Arbeitslosigkeit von Frauen zu finanzieren. Wir setzen damit ein Zeichen, dass wir die Gleichstellung von Frau und Mann ernst nehmen und die Realität anerkennen, dass die Lebenswelten von Frauen und Männern immer noch erstaunlich unterschiedlich sind.
Solange wir noch Frauenförderpläne brauchen und an die Fraktionen appellieren müssen, dass die Gremien von Kommissionen, Beiräten und Aufsichtsräten zur Hälfte mit Frauen besetzt werden sollen, zeigt dies doch nur, dass die Gleichstellung von Frau und Mann noch lange nicht vollzogen ist.
Setzen wir also ein Zeichen. Stimmen Sie bitte dem Antrag zu und würdigen Sie damit die wertvolle und notwendige Arbeit der Frauenberatungsstellen.
Vielen Dank.