Sehr geehrte Frau Vorsitzende Wucherpfennig,
Danke, dass ich das Wort an dieser Stelle nochmals ergreifen darf!
Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Kollegen und Kolleginnen,
mein Respekt vor den Regeln der Kommunalpolitik geht hier und heute nicht so weit, dass ich mich bei Ihnen für die Abwahl bedanke. Ganz klar: Ich hätte die Arbeit gerne weitergemacht und nach knapp zwei Jahren in diesem Amt erlaube ich mir das Selbstbewusstsein, zu sagen: Ich hätte die mir anvertrauten Dezernatsbereiche auch weiterhin gut geleitet.
Aus Respekt gegenüber der Kommunalpolitik möchte ich aber ebenfalls betonen, dass ein solcher Wechsel an der Spitze der Kreisverwaltung zum Wesen der Demokratie gehört. Es ist nicht nur das Recht der neuen Mehrheit im Kreistag, einen neuen Dezernenten zu wählen. Es ist demokratisch folgerichtig, wenn sich die CDU – als neuer Partner in der Koalition – auch personell im Führungstrio des Kreises wiederfinden möchte.
Das hätten die Grünen in dieser Situation möglicherweise nicht anders gemacht.
Denn es ist nun mal unsere Aufgabe als politische Parteien, miteinander zu konkurrieren. Und gerade in der Kommunalpolitik wünschen die Bürgerinnen und Bürger nicht nur parteipolitische Programmaussagen, sondern wollen auch Personen, welche das eigene politische Empfinden verkörpern.
Bei allem Abschiedsschmerz sehe ich daher keinen Grund zu Groll oder Unzufriedenheit. Ganz im Gegenteil kann ich mit etwas Abstand erkennen, dass diese kurze und spannende Zeit als Dezernent sich gut mit meiner Biografie verträgt. Mir ist dieses Amt vor Kurzem quasi „in den Schoß gefallen“ und auf ähnliche Weise kommt mir es heute abhanden. Aber in meinem Kopf habe ich einige Ideen darüber, wie ich mein Leben weiter gestalten könnte, dass die Vorfreude darüber überwiegt.
Der Landkreis geht nicht nur wegen Corona in einige finanziell magere Jahre – das ist kein Geheimnis. Das erfordert von der Politik den Mut zur Ehrlichkeit. Das wird eine schwierige Zeit für meinen Nachfolger. Aber ich denke, Lutz Köhler bringt alle Voraussetzungen mit, um dieses Amt erfolgreich zu führen.
Ich wünsche Ihnen, Herr Köhler, alles Gute und – ich mag diesen Ausdruck, weil er impliziert, dass wir nicht alles kontrollieren können – ich wünsche Ihnen eine „Glückliche Hand“!
Ich bedanke mich bei den Menschen in allen Parteien, die mich in meiner Arbeit wohlwollend begleitet haben. Möglicherweise begegnet mir die eine oder andere Person auch wieder. Das würde mich jedenfalls freuen!
Und jetzt geht’s weiter im Programm – es gibt heute für Sie noch einiges zu tun.
Danke!