Gleichberechtigung würdigen, Bürgerbeteiligung sicherstellen
Mit einem Grundsatzbeschluss wollen die Grünen im Kreistag erreichen, dass künftig bei der Namensgebung kreiseigener Liegenschaften, wie beispielsweise Schulen oder Sporthallen, nicht mehr männliche, sondern weibliche bzw. diverse Persönlichkeiten gewürdigt werden. Zusätzlich sollen Bürger*innen mit örtlichem Bezug an der Namensfindung in geeigneter Form beteiligt werden.
„Zwei wesentliche Punkte haben die Beratungen zur Benennung der neuen Grundschule nach August Euler in Griesheim hervorgebracht,“ so Ramona Halbrock, Mitglied im Ausschuss für Schule, Kultur und Sport, die mit den Grünen bereits hier für eine andere Namensgebung plädiert hatte. „Erstens gibt es ein eklatantes Ungleichgewicht im Landkreis in der Namensgebung von kreiseigenen Liegenschaften zwischen weiblichen und männlichen Personen. 37 von 41 Schulen, somit 90 Prozent, sind nach männlichen Personen benannt. Zweitens beruhte im Falle der August-Euler-Schule die Namensgebung einzig auf dem Vorschlag des Landrats ohne die mögliche Einbeziehung und Mitwirkung der örtlich Betroffenen. Es bestand keine Not einen Schulnamen ohne Beteiligungsprozesse verfrüht festzulegen, zumal die zukünftige August-Euler-Schule frühestens in vier Jahren am Campus Süd in Griesheim stehen soll. Mindestens hätte die ab dem Schuljahr 2023/24 im Container-Ersatzbau entstehende Schulgemeinde einbezogen werden müssen.“
Grundsätzlich gibt es nach Auffassung der Grünen zahlreiche Frauen, die sich für Bildung, Demokratie, Kultur und Menschenrechte eingesetzt sowie in der Wissenschaft verdient gemacht haben und als Namensgeberinnen für Liegenschaften eine Würdigung erfahren können. „Dass hier Handlungsbedarf besteht, haben wir aus unterschiedlichen Kreisen, aus der Bevölkerung und von Vertreter*innen im Kreistag wahrgenommen. Es ist konsequent, den Anspruch auf Gleichstellung und Gleichberechtigung, den wir zweifelsohne alle haben, auch in der Namensgebung von Liegenschaften umzusetzen und damit eine besondere Anerkennung von Lebensleistungen zum Ausdruck zu bringen, die Schüler*innen Beispiel und Vorbild sein sollen“, so der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Kreistag, Christian Grunwald, der auf eine breite Zustimmung zum Grundsatzantrag im Kreistag hofft.
Der Antrag ist im öffentlichen Informationssystem des LaDaDi nachzulesen: Grundsatzbeschluss zur Gleichstellung bei der Namensgebung kreiseigener Liegenschaften – Antrag Grüne