Öko-Landbau-Modellregion Südhessen

Kreistag 05.02.2018, TOP 12

Marianne Streicher-Eickhoff

 

Sehr geehrte Frau Vorsitzende,

meine Damen und Herren,

jeder Produzent wäre zum wirtschaftlichen Misserfolg verurteilt, wenn er nicht entsprechend der Nachfrage des Marktes produzieren würde. Davon sind landwirtschaftliche Erzeugnisse nicht ausgenommen!

Zweifellos ist jedoch die Nachfrage nach regional und ökologisch erzeugten Lebensmitteln in der Region größer als das Angebot. Die entsprechend orientierte und zahlungsbereite Klientel ist vorhanden. Eine verbesserte Wertschöpfung bietet sich an. Sie zu unterstützen, ist ein Angebot der Landesregierung, das wir nutzen wollen.

Und, insbesondere meine Damen und Herren von der CDU, wenn man Förderprogramme nutzen will, muss man schnell sein. Und das sind wir!

Die Erweiterung des Förderprogramms wurde von der Landesregierung am 3.11. bekanntgegeben. Wer Fraktionen und Koalitionen kennt, wird sich denken, dass eine Antragstellung zum Antragschluss 8.11. kaum möglich war.

Aber daran arbeiten konnte die Koalition und das hat sie getan. Und wer Regierungsarbeit kennt, weiß, dass Kommunikation mit den Hauptamtlichen eine Selbstverständlichkeit ist. Insofern haben wir mit Blick auf den Antragschluss 1.3. natürlich die Verwaltung um Vorbereitung gebeten.

Das ist weder anrüchig noch für den KA verpflichtend, einen eigenen Antrag einzubringen.

Verpflichtend, um überhaupt einen Antrag zu formulieren ist jedoch die Einbeziehung der Akteure, insbesondere der Landwirte. Denn: was soll der Antrag, wenn der Landkreis weder über eigene Flächen verfügt noch Flächen eigenverantwortlich bewirtschaftet. Deshalb ist selbstverständlich eine rechtzeitige Kontaktaufnahme mit den Akteuren, wie sie demnächst in Dieburg stattfinden wird.

Und lassen Sie uns festhalten: Konventionelle Landwirtschaft ist „ordnungsgemäße“ Landwirtschaft im Sinne der Gesetze. Aber wir müssen auch akzeptieren, dass ökologischer Landbau Vorteile hinsichtlich der Artenvielfalt, der Grundwasserbewirtschaftung und nicht zuletzt des Erholungswertes der Feldflur mit sich bringen kann.

Zum Änderungsantrag der CDU: Wir bewerben uns auf ein Programm der Landesregierung. Es beinhaltet ausdrücklich regionale Vermarktungsstrategien und wir beziehen alle Landwirte in unsere Veranstaltung im Vorfeld der Bewerbung ein. Damit sehen wir ihr Anliegen als erfüllt an.

Wenn Ihnen Programmziel und Ausschreibung nicht gefallen, empfehlen wir Ihnen Wege der Einflussnahme, die ihnen hinreichend bekannt sein dürften.

Das Öko-Modell Programm ist Unterstützung für die, die ihre Bewirtschaftung und Vermarktung umstellen wollen. Konkurrenz durch ökologische Bewirtschaftung ist ohnehin schon vorhanden und nicht größer als durch Billigprodukte aus anderen europäischen Ländern und aus Übersee. Warum sollten wir Beratung unseren Landwirten verwehren – sie wird allen offenstehen.

Der Odenwaldkreis macht es uns vor:

Dort wurde einem entsprechenden Antrag einstimmig zugestimmt. Lassen sie uns das einfach auch tun.