Zweite Umsetzungsphase Aktionsplan UN-Behindertenrechtskonvention

Redebeitrag zur Kreistagssitzung am 12.12.2022 (Es gilt das gesprochene Wort.)

Von Susanne Hoffmann-Meyer, Fraktionsmitglied Bündnis 90/Die GRÜNEN
zu TOP 12, Vorlage: 2061-2022/DaDi
Zweite Umsetzungsphase Aktionsplan UN-Behindertenrechtskonvention

Sehr geehrte Damen und Herren,
Frau Vorsitzende,

wir danken Herrn Dr. Crncic ausdrücklich für seine wertvolle Arbeit und den ausführlichen Bericht zum Umsetzungsstand der Maßnahmen. Selbstverständlich folgen wir dem Beschlussvorschlag und stimmen auch der Erhöhung der Wochenarbeitszeit des Kommunalen Behindertenbeauftragten ausdrücklich zu.

Werfen wir einen Blick zurück: die UN-Behindertenrechtskonvention wurde 2006 von den Vereinten Nationen verabschiedet, trat 2008 in Kraft. Vieles hat sich seitdem verändert. Der uns jetzt vorliegende Aktionsplan hat viele Punkte benannt, die schon auf den Weg gebracht wurden. Bauliche Barrieren abzubauen ist eine Möglichkeit, die Teilhabe für Menschen mit Behinderung im gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen.

In dem vorliegenden Plan wird sehr schnell ersichtlich, wo die Probleme liegen. Es gibt hier im Landkreis die frühe Hilfe, Frühförderung, integrative Kitas und Schulen, Sonderschulen, Schulassistenz, Berufsbildungswerke und vieles mehr. Alles wichtige Instrumente um Menschen mit Behinderung ins Arbeitsleben zu integrieren.

Nach meiner Wahrnehmung ist der Übergang in den 1. Arbeitsmarkt die größte Barriere, sowohl für gut ausgebildete Menschen mit Behinderungen und auch Hilfskräfte.  Es fehlen die Betriebe, die sich darauf einlassen, Menschen mit seelischen – körperlichen oder geistigen Beeinträchtigen einzustellen. Hier werden Chancen nicht genutzt.
Oft landen die Menschen, die dem Tempo und den Erwartungen nicht standhalten können, als Billiglöhner*innen in einer Behindertenwerkstatt und selbst Fachkräfte in der Grundsicherung/Bürgergeld.

Eine echte Teilhabe gibt es nur, wenn wir den Menschen die Möglichkeit geben zu arbeiten und sich selbst zu ernähren.

„Menschen stolpern nicht über Berge, sondern über Maulwurfshügel“ (Konfuzius, 551-479 v. Chr., chinesischer Philosoph)

In diesem Sinne, lassen Sie uns alle daran arbeiten, niemanden mehr auszuschließen. Es kann jeden von uns treffen. Nur ein kleiner Teil der Menschen ist von Geburt an behindert.