Wo ein Wille ist, findet sich auch eine geschützte Radroute

GRÜNE im Kreistag (s. hier Änderungsantrag zum Antrag „Radweg entlang …“) und die Gemeinde Mühltal wollen den Bau eines Radweges von Waschenbach nach Frankenhausen weiter verfolgen.

Drei Jahre hat Hessen Mobil im Auftrag des Landkreises Darmstadt-Dieburg die Schaffung eines förderfähigen Radweges entlang der Kreisstraße 138 in Mühltal von Waschenbach nach Frankenhausen untersucht. Die nun vorliegende Machbarkeitsstudie kommt zu dem Ergebnis, dass die voraussichtlichen Kosten für die knapp zwei Kilometer lange Strecke mindestens 6,5 Mio. € betragen. Das übersteigt die für Radwege üblichen Kosten um mehr als das Vierfache. Eine Förderfähigkeit wird bei diesen Kosten kritisch gesehen. Die Kreisverwaltung hat deshalb dem Kreistag empfohlen, die Planung nicht weiter zu verfolgen.

Dem hat die GRÜNE Kreistagsfraktion mit einem Änderungsantrag widersprochen. Daraufhin wurde die Entscheidung im zuständigen Ausschuss für Klima, Umwelt, Gesundheit und Infrastruktur zur weiteren Prüfung und Beratung vorerst verschoben. Inzwischen hat auch die Gemeinde Mühltal in einem Beschluss der Gemeindevertretung den Kreis aufgefordert, die Planungen weiterzuverfolgen. GRÜNE und die Gemeinde Mühltal machen dazu konkrete Vorschläge für neue Ansätze und Lösungsmöglichkeiten. Gemeinsam ist dem Antrag der GRÜNEN und der Gemeinde Mühltal, dass bei der weiteren Bearbeitung örtliche Akteure und Wissen eingebunden werden sollen und das Ziel eine kostengünstigere Lösung ist. Der Grund für die hohen Kosten sind im Wesentlichen die angenommenen erforderlichen Arbeitsschutzmaßnahmen, weil das Gestein an dieser Stelle asbesthaltig ist. Bei Bauarbeiten möglicherweise frei werdende Asbestfasern sind krebserregend.

Der Bau eines Radwegs entlang der K 138 zwischen Waschenbach und Frankenhausen wurde im Radverkehrskonzept des Landkreises als Maßnahme mit höchster Priorität empfohlen. Ein Grund dafür ist, dass die Kreisstraße in diesem Bereich ein starkes Gefälle aufweist, kurvenreich und zum Teil schlecht einsehbar ist. Zum anderen handelt es sich um die Fortsetzung des bestehenden Radweges von Ober-Ramstadt nach Waschenbach, in den Ortsteil Frankenhausen. Der neue Radweg würde damit den Ortsteil Frankenhausen für Radfahrer:innen attraktiver und sicherer an die Ortsteile in Mühltal anbinden.

„Erforderlich ist eine Beauftragung von Hessen Mobil, die sich neuen Lösungsansätzen nicht verschließt. Das vorhandene Wissen vor Ort muss dabei einbezogen werden. Der Radweg wird gebraucht und deshalb darf es keinen kompletten Verzicht darauf geben,“ betont Martin Tichy aus der GRÜNEN Kreistagsfraktion. „Wo ein Wille ist, findet sich auch eine Lösung für einen Radweg. Zudem sind wir überzeugt davon, dass es auch im Interesse des Landes als möglichem Zuschussgeber ist, eine kostenoptimierte Lösung zu finden, auch wenn diese vielleicht nicht alle formalen Förderkriterien erfüllt.“