Kreistag 8.4.2019, Sebastian Stöveken
Sehr geehrte Frau Vorsitzende,
sehr geehrte Damen und Herren,
wir hatten die Thematik bereits im Dezember im Rahmen des Wirtschaftsplans des Da-Di-Werks 2019 ausführlich besprochen. Da es seitdem keine wesentlichen Änderungen oder Neuerungen der Sachlage gab, wiederhole ich gerne die Gründe, die aus Sicht von Bündnis 90 / Die GRÜNEN und der Kreiskoalition eindeutig für die vorgeschlagene Vorgehensweise sprechen. Außerdem verweise ich auf die ausführliche Begründung in der Sitzungsvorlage.
Wir dürfen dieses Jahr mit der Planung für vier neue Grundschulen in Babenhausen, Griesheim, Pfungstadt und Weiterstadt beginnen. Das ist eine erfreuliche Maßnahme – ein Zeichen für die Attraktivität unseres Landkreises für junge Familien. Wir wollen diese neuen Schulen in Holzmodulbauweise über einen Generalplaner und -unternehmer errichten lassen. Die derzeitige Marktsituation im Bauwesen macht es zunehmend schwierig, geeignete Handwerks- und Fachplanungskapazitäten zu bekommen und die Holzbauweise ist umweltfreundlich, ökologisch und nachhaltig. Gerade im boomenden Bausektor ist es unabdingbar, mit Umwelt- und Klimaschutz-Maßnahmen aktive Beiträge für eine positive Ökobilanz der Gewerke zu leisten. Holz ist ein langlebiger, nachwachsender und CO2-neutraler Baustoff.
Darüber hinaus haben wir deutliche Zeitgewinne in der Planung und Fertigung, da die Holzmodulbauwerke schneller errichtet werden als herkömmliche Gebäude.
Wir haben mit den bereits im Landkreis umgesetzten Holzmodulbauten Mobisku:l gute Erfahrungen gemacht und viele positive Rückmeldungen der Nutzer bekommen. Neben der angenehmen Raumatmosphäre bietet diese Methode dem Da-Di-Werk weitere Vorteile für ein rationelles, wirtschaftliches und nachhaltiges Bauen.
Die neue Vorgehensweise ist der Entwicklung auf dem Bausektor geschuldet, wo zum einen die Preise immer mehr in die Höhe gehen und zum anderen die Zuverlässigkeit der Gewerkserstellung durch Handwerks- und Baubetriebe nicht immer wie gewohnt gegeben ist. Fortlaufende Verzögerungen oder sogar Nicht-Ausführung vertraglich vereinbarter Leistungen erfordern ständige Korrekturen der Zeitplanungen sowie Verzögerungen in der Erstellung anschließender Gewerke und sind für uns nicht mehr tragbar. Für die ausführenden Firmen und für den Landkreis ergibt sich durch den Großauftrag eine höhere Planungssicherheit.
Insofern ist die Entscheidung für die Holzmodulbauweise richtig und zukunftsweisend.
Wir wollen damit nicht die gesamte zukünftige Schulbaupolitik auf diese Bauweise zwingend ausrichten, sondern nur die vier genannten Grundschulen, bei denen gleichartige Bedingungen vorliegen.
Mit dem begrenzten Grundsatzbeschluss wird kein Präjudiz für alle zukünftigen Schulbauten getroffen. Der Landkreis soll in die Lage versetzt werden, mit einem Generalauftrag umgehend zu beginnen, sobald die Entwicklung abgeschlossen ist und vor Ort die baulich-rechtlichen Voraussetzungen dafür geschaffen sind.
Dadurch haben wir die Möglichkeit, bei diesen vier dringenden Projekten Erfahrungen zu sammeln, mit der Option, bei späteren Vorhaben uns je nach Sachlage wieder anders zu orientieren.
Die Fraktion Bündnis 90 / Die GRÜNEN wird gemeinsam mit den Koalitionspartnern für die vier zusätzlichen Grundschulen in Holzmodulbauweise stimmen.
Meine Damen und Herren, ich danke für Ihre Aufmerksamkeit