Sperrung der Riedbahn 2024

GRÜNE fordern jetzt Maßnahmen für einen zuverlässigen Schienenregionalverkehr mit der DB zu vereinbaren

Vom 15. Juni 2024 an wird die Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim von der Bahn generalsaniert und dafür für mindestens fünf Monate voll gesperrt. Dies hat direkte und tiefgreifende Auswirkungen auf die Main-Neckar-Bahn (Frankfurt-Darmstadt-Bensheim-Heidelberg). Damit die Fahrgäste in der Region und im Kreis Darmstadt-Dieburg in dieser Zeit dennoch ein möglichst zuverlässiges Angebot auf der Schiene erhalten können, hat die Fraktion von B 90/Die GRÜNEN einen Antrag in den Kreistag eingebracht.

Ziel des Antrags ist eine Vereinbarung mit der Deutschen Bahn, die einen möglichst pünktlichen Schienenregionalverkehr mit maximalem Platzangebot auf der Main-Neckar-Bahn und deren Zulaufstrecken ermöglicht (Dreieichbahn, Main-Rhein-Bahn, Pfungstadtbahn, Odenwaldbahn, Nibelungenbahn, S3 und S4 Rhein-Main und S6 Rhein-Neckar).

„Riedbahn und Main-Neckar-Bahn sind eine der am stärksten befahrenen Bahnstrecken Deutschlands. In den Hauptverkehrszeiten passt schon heute kein zusätzlicher Zug mehr auf diese Verbindungen. Wenn die Riedbahn gesperrt wird und die Main-Neckar-Bahn als Umleitungsstrecke für den Fernverkehr mitgenutzt wird, erfordert dies, dass der Regionalverkehr auf Trassen, d. h. Verbindungen und Züge verzichtet. Die Bahn hat bereits entsprechende Pläne vorgelegt“, erläutert Martin Tichy, GRÜNES Kreistagsmitglied, den Hintergrund des Antrags. „Wenn weniger Regionalzüge verkehren, ist es umso wichtiger, dass diese auch pünktlich sind, Anschlüsse erreicht werden und möglichst viele Sitz- und Stehplätze bereitstehen. Nur so schaffen wir die entsprechende Akzeptanz bei unseren Fahrgästen“, argumentiert Tichy.

Von Gesetzes wegen sind Region, Kreise und Städte die Aufgabenträger für den Regional- und Nahverkehr. „Es sind unsere Fahrgäste, die mit den Einschränkungen und Problemen der Sperrung umgehen und sich einrichten müssen“, so Claudia Schlipf-Traup, Vorsitzende der GRÜNEN Kreistagsfraktion und Mitglied in der DADINA Verbandsversammlung. „Deshalb haben wir den Antrag in den Kreistag eingebracht, damit sich die Politik für die Belange unserer Fahrgäste mit der Bahn auseinandersetzt und möglichst gute Lösungen für diese vereinbart“, sagt Schlipf-Traup.

Wichtig ist den GRÜNEN neben verbindlichen Absprachen mit der Bahn auch die Kommunikation zwischen Bahn, den regionalen Verkehrsunternehmen und den Fahrgästen. Aus Sicht der GRÜNEN sollte eine Vereinbarung mit der Bahn deshalb folgende Punkte beinhalten:

  • eine Zusage, dass die Aufgabenträger für den Nah- und Regionalverkehr (RMV, VRN, DADINA, OREG) ihrerseits zusätzliche Anstrengungen unternehmen, um die Pünktlichkeit und die Kapazitäten auf ihren Strecken zu erhöhen,
  • eine von der Bahn finanzierte unabhängig besetzte Stelle zur Koordination und Kommunikation der Abläufe zwischen den verschiedenen Aufgaben- und Verkehrsträgern untereinander und mit den Fahrgästen. Eine zentrale Anlaufstelle die „ein Gesicht“ und einen möglichst „kurzen Draht“ zur Lösung von auftretenden Problemen hat und bereits im Vorfeld umfassend über die Auswirkungen der Sperrung und Alternativen für die Fahrgäste informiert,
  • eine Zusicherung der Aufgabenträger für den Nah- und Regionalverkehr, dass sie die Bahn im Rahmen ihrer Möglichkeiten unterstützen, eine möglichst optimale Kommunikation mit den Fahrgästen zu ermöglichen. 

„Die Sanierung und Modernisierung der Riedbahn ist überfällig. Mit einer Vollsperrung können die Arbeiten nicht nur in kürzester Zeit durchgeführt werden, die modernisierte Strecke steht Fahrgästen und Gütern auf diese Weise unmittelbar nach Wiedereröffnung weitgehend uneingeschränkt zur Verfügung“, so Tichy. „Dennoch handelt es sich um eine Operation am offenen Herzen des deutschen Schienenverkehrs, die in dieser Kombination von Fern- und Regionalverkehr ohne Vorbild ist und erstmalig durchgeführt wird. Deshalb sind wir davon überzeugt, dass sowohl die Bahn als auch die Region und die Kreise als Aufgabenträger des Regional- und Nahverkehrs ein überragendes Interesse daran haben, dass dieses Vorhaben sowohl technisch wie auch das eingeschränkte Angebot und dessen Akzeptanz bei den Fahrgästen betreffend, ein Erfolg wird.“

Hier der Antrag Sperrung der Riedbahn: Regional- und Nahverkehr so weit wie möglich sicherstellen im Kreistag am 25.09.2023
Antrag Sperrung der Riedbahn auf gruene-dadi.de