Von Martin Tichy, Fraktionsmitglied BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
TOP 20: Nutzung von HVO-Diesel – Antrag FDP, Vorlage 4481-2024/DaDi
Es gilt das gesprochene Wort.
Sehr geehrte Damen und Herren,
auch wenn es sich nur um einen Prüfauftrag handelt, werden wir diesen ablehnen.
Grund dafür ist, dass wir gemeinsam in den Ausschüssen diese Prüfung bereits durchgeführt haben und zu einem aus unserer Sicht gemeinsamen Ergebnis gekommen sind:
- Bio- und synthetische Kraftstoffe sind ein Beitrag zum dringend erforderlichen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen im Verkehrsbereich.
- Auf Grund ihrer begrenzten Mengen und Verfügbarkeit heute und in der absehbaren Zukunft, sind diese Kraftstoffe Nischen vorzubehalten, die auf absehbare Zeit nicht oder nur schwer auf Verbrennungsmotoren verzichten können. Dies sind insbesondere schwere Motoren von Schiffen, in der Forst- und Landwirtschaft und Sonderfahrzeuge wie Kräne.
- Wer einen breiteren Einsatz von HVO-Diesel fordert, schränkt die Nahrungsmittelproduktion ein und setzt zum Beispiel auf Palmöl oder Soja, für den tropischer Regenwald vernichtet wird. Beides ist kontraproduktiv für den Klimaschutz.
- Der Kreis verfügt über keine solcher Motoren oder Fahrzeuge. Für die PKW und Kleinbusse des Kreises ist und bleibt die E-Mobilität die bessere Alternative, Sowohl fürs Klima, als auch von der Verfügbarkeit und Wirtschaftlichkeit. Ausdrücklich hervorheben möchten wir hier das Engagement des DaDi-Werks bei der Umstellung seiner Fahrzeugflotte auf E-Antrieb.
- Und zum Abschluss noch die Information, dass der Kraftstoff zurzeit im Kreis noch nicht verfügbar ist. Er soll, wenn, dann vorerst nur an einer Tankstelle in Weiterstadt angeboten werden.