Leitlinien zum nachhaltigen Bauen

 Kreistag 05.11.2018

Renate Battenberg

 

Sehr geehrte Frau Vorsitzende, sehr geehrte Damen und Herren,

Bauen im Blick auf die Zukunft, nachhaltiges Bauen mit umweltfreundlichen Materialien, unsere Klimaziele im Blick: Dies ist der von Christel Fleischmann ausdrücklich befolgte „ökologische Ansatz“. Wir begrüßen diesen Ansatz ausdrücklich. Bauen, das die möglichst lange Nutzungsdauer eines Gebäudes als ein wichtiges Kriterium im Blick hat, muss darauf abzielen, Materialien und Techniken einzusetzen, die diesem Ziel gerecht wird. Dies schlägt sich in der sogenannten „Lebenszykluskostenberechnung“ nieder. Wer hingegen nur „Billig“ als Kriterium und Maßstab beim Bauen als oberstes Ziel sieht, wird die Schulbauleitlinien kritisch sehen. Jedoch –eine gepflegte, über einen langen Zeitraum hinweg intakte, funktionsfähige Bausubstanz und selbstverständlich auch eine gute Qualität des Innenausbaues und der Inneneinrichtung ist von großer Bedeutung für mehrere Generationen von Schülerinnen und Schülern. Alle, die unsere Schulen betreten, sollten sich beim Lernen, Arbeiten und in ihrer freien Zeit wohlfühlen und die Schule als einen ihrer Lebensräume positiv annehmen.

In den Leitlinien werden Ziele wie Hinwendung zum Passivhausstandard, Einsatz von Biomasse bei Heizungsanlagen oder Pumpen mit Energieeffizienzklasse A im Heizungsbereich genannt. Das sind gerade heute sehr wichtige ökologische Maßnahmen. Sie sind umso bedeutsamer, je weniger die selbst gesteckten Klimaziele, also die Verringerung des Co2- Ausstoßes, in unserem Land erreicht werden.

Eine Evaluierung im Sinne einer Überprüfung und Neuausrichtung unserer 2016 zuletzt gefassten Richtlinien ist richtig und notwendig, denn im Laufe der Zeit ändern sich gesetzliche Vorgaben. Zum einem muss man diesen Vorgaben gerecht werden. Zum anderen ergeben sich in der Praxis unserer regen Schulbautätigkeit ständig neue Erkenntnisse. Diese Änderungen werden in den Einzelpunkten der Vorlage aufgelistet. Es ist gut, dass sie vom DaDi-Werk in einer „Checkliste für die Leitlinien zum nachhaltigen Bauen“ gleich in eine praktikable Form gebracht wurden. Vielen Dank dafür.

Aus Zeitgründen kann hier ich natürlich nicht auf die Fülle von Einzelpunkte eingehen, will aber doch auf zwei Änderungen exemplarisch herausheben: Da ist zunächst Neuerung, dass neue Projekte mittels BIM (Building Information Modeling) begleitet werden sollen, das heißt: Alle Beteiligten am Bauprozess werden auf der Basis von 3D computergestützt miteinander interagieren können und Informationen schnell austauschen, Änderungen werden allen besser vermittelt, Fehler bei der Übertragung werden minimiert und Kosten können besser eingehalten werden. Diese Methode wird in anderen Ländern schon seit Jahren praktiziert .Auch in Deutschland wird sie immer mehr nachgefragt. Hier wird die Anwendung von BIM eine gesetzliche Vorgabe ab dem Jahr 2020.

Zweiter Punkt: Die Beachtung des Leitfadens „Naturschutz bei öffentlichen Baumaßnahmen“. Auch hier agiert der Kreis vorbildlich. Kleintiere, wie Fledermäuse, Vögel usw. können hier mit wirksamen Maßnahmen geschützt werden.

Allen an den Leitlinien zum nachhaltigen Bauen und der Aktualisierung dieser Leitlinien beteiligten Personen, besonders Christel Fleischmann und seinem Team und den Beteiligten beim Da-Di-Werk unter Leitung von Herrn Gebauer herzlichen Dank für diese großartige Leistung –  auch im Namen unserer gesamten Fraktion. Ich denke, wir können stolz darauf sein.

Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen stimmt der Aktualisierung der Leitlinien selbstverständlich zu.