KT-2018-1210
Walter Sydow
Sehr geehrte Frau Vorsitzende, sehr geehrte Damen und Herren,
beim Top 6 geht es um eine Erhöhung des Verlustausgleiches für unsere Kreiskliniken (KK) um 1,2 M€ auf 5,9 M€.
Dieser Anstieg des Verlustes ist überwiegend auf ein besonders ärgerliches Verhalten von Krankenkassen und/oder Gutachtern gegenüber der ANOA-Abteilung im KK Jugenheim zurückzuführen.
In der seit einigen Jahren in Jugenheim bestehenden ANOA Abteilung geht es um die
Behandlung von chronifizierten Schmerzen und Störungen des Bewegungsapparates.
Und zwar um eine Behandlung ohne Operation.
Dazu erfolgt eine sorgfältige, umfangreiche Analyse entsprechender Bewegungsabläufe. Darauf aufbauend werden Maßnahmen entwickelt zur Verbesserung dieser Bewegungsabläufe. Dafür gibt es im KK Jugenheim ein vielfältiges Team aus Ärzten, Physio- und Sporttherapeuten, Pflegefachkräfte, Masseuren und Psychologen. Die Behandlung erfolgt stationär.
Zeit einiger Zeit wird von Krankenkassen und Gutachtern die Notwendigkeit einer stationären Behandlung nicht mehr anerkannt mit entsprechenden finanziellen Belastungen für die KK.
Wir hoffen, dass sich dies gerichtlich zufriedenstellend zugunsten unserer ANOA-Abteilung klären läßt.
Wir wünschen unserer ANOA-Abteilung, dass sie ihre segensreiche Arbeit zum Nutzen ihrer Patientinnen und Patienten unbelastet durch solche Querschüsse fortsetzen kann. Dafür hat sie die Rückendeckung des Kreistages verdient.
Dieses ANOA-Beispiel zeigt, wie empfindlich ein komplexes System wie unsere KKs gegenüber Störungen von außen ist.
Auch vor diesem Hintergrund wünschen wir unseren Kreiskliniken, dass es gelingt, die leider auch laut neuem Wirtschaftsplan 2019 zu erwartenden Verluste in Grenzen zu halten.
Das Wichtigste ist und bleibt aber natürlich nicht der kommerzielle Erfolg der KK sondern eine gute Versorgung aller Patientinnen und Patienten. Dafür sollte der gesamte Kreistag einstehen.