Redebeitrag in der Kreistagssitzung am 16.06.2025
Von: Hans Menningmann, Mitglied Kreistagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
TOP 13.: Vorlage Nr. 5878-2025/DaDi, Gekommen um zu bleiben?! – Invasive Arten im Landkreis Darmstadt-Dieburg – Antrag Grüne
Es gilt das gesprochene Wort.

Sehr geehrte Frau Vorsitzende,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
jeder hat in den letzten Jahren wohl schon einmal das leuchtend rosafarbene Springkraut an unseren
Bachläufen gesehen oder einen Waschbären im eigenen Garten. Was auf den ersten Blick exotisch und interessant wirkt, ist Teil einer stillen, aber folgenreichen Veränderung unserer heimischen Natur.
Die Eiwanderung von Arten ist kein neues Phänomen. Schon die Römer brachten Weinreben und Obstbäume in unsere Region. Unsere Ökosysteme sind in ständigem Wandel, auch durch sich über Jahrtausende hinziehende Klimaveränderungen. Doch natürlich ist nicht jede neue Art problematisch.
In unserem Antrag geht es ausschließlich um invasive Arten – also jene nicht heimisichen, gebietsfremden Arten, die natürlich vorkommende Ökosysteme, Biotope oder Arten schädigen können, weil der Mensch durch unbedachtes Handeln eingegriffen hat oder eine Anpassung an den durch den Menschen hervorgerufenen rasanten Klimawandel nicht möglich ist. Die Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt sind nicht absehbar.
Mit unserem Antrag verfolgen wir zwei zentrale Ziele:
Erstens wollen wir einen Überblick bekommen, welche invasiven Arten bereits in unserem Kreis vorhanden sind und wie man die Auswirkungen von invasiven Arten einschätzt.
Zweitens möchten wir Informationen, welche Maßnahmen und Strategien zur Eindämmung und
Bekämpfung der bei uns vorkommenden invasiven Arten bereits durchgeführt wurden und werden.
Vorhandene Expertisen von Naturschutzbehörde, Fachbereich Landwirtschaft und Gesundheitsamt können genutzt werden.
Die biologische Vielfalt war schon immer im Wandel. Aber wir tragen Verantwortung dafür, dass dieser Wandel nicht zu irreversiblen Schäden an unseren Ökosystemen führt.
Die Aufgabe des Kreises sollte sein, schon vorhandene Daten aus den Kommunen zusammenzutragen und eventuelle Maßnahmen zu koordinieren. Das im Ausschuss vorgetragene Gegenargument, es kämen immense Kosten auf uns zu, können wir nicht nachvollziehen. Es geht in erster Linie um eine Sensibilisierung für ein Thema und darum, welche Strategien möglich sind, ein Problem zu lösen.
Denn eines ist klar:
Natur und Umwelt nicht nur unseres Landkreises sind unser gemeinsames Erbe und unser gemeinsamer Auftrag für die Zukunft ist, es zu erhalten. Dazu gehört eben auch, Bedrohungen zu erkennen und Lösungen zu finden.
Ich bitte Sie daher um Ihre Unterstützung für unseren Antrag.