Gekommen um zu bleiben?!

GRÜNE beantragen Bestandsaufnahme und Strategie gegen invasive Arten im Landkreis Darmstadt-Dieburg

Insekten wie die Asiatische Hornisse und die Tigermücke haben durch die zunehmende Erwärmung infolge des Klimawandels auch den Landkreis in den letzten Jahren erreicht, stellen die Grünen fest. Pflanzen wie das Indische Springkraut, das Traubenkraut oder der Götterbaum wurden bewusst oder unbewusst eingeschleppt und befinden sich seit Jahren auf dem Vormarsch. Sie verursachen bereits teils erhebliche ökologische Schäden und auch finanzielle Belastungen. Die Ausbreitung gebietsfremder Pflanzen und Tiere stellt eine zunehmende Herausforderung für heimische Ökosysteme, die Landwirtschaft, die Gesundheit der Bevölkerung sowie die kommunale Infrastruktur dar.  

Die Kreistagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN möchte deshalb, dass die Verwaltung im Ausschuss für Klima, Umwelt, Gesundheit und Infrastruktur einen detaillierten Überblick zur aktuellen Situation der invasiven Arten und deren Eindämmung und Bekämpfung im Landkreisgebiet vorlegt. Sie hat deshalb zur nächsten Kreistagssitzung einen entsprechenden Antrag eingebracht. Gemäß diesem soll das Gefährdungspotenzial eingeschätzt und bereits durchgeführte sowie geplante Maßnahmen zur Eindämmung und Kontrolle invasiver Arten sollen dokumentiert werden. Empfehlungen für zukünftige Handlungsstrategien und Präventionsmaßnahmen sollen ebenso entwickelt werden.  

“Die Bedrohung durch invasive Arten für unsere heimischen Ökosysteme wird zu oft noch unterschätzt. Nicht erst, wenn Pflanzen wie das Indische Springkraut oder der Riesenbärenklau in Naturschutzgebiete eindringen und die einheimische Flora und Fauna überwuchern und verdrängen, müssen wir entschlossen handeln“, erklärt Claudia Schlipf-Traup, Fraktionsvorsitzende der Grünen. „Es geht dabei nicht nur um den Schutz der Biodiversität, sondern auch um den Gesundheitsschutz unserer Bürgerinnen und Bürger und um finanzielle Belastungen für die öffentliche Hand.“

Die Grünen verweisen darauf, dass eine EU-Verordnung aus 2014 sowie das Bundesnaturschutzgesetz zur Bekämpfung invasiver gebietsfremder Arten verpflichten. Auch die Hessische Biodiversitätsstrategie greift diese Thematik explizit auf.

„Die Bekämpfung invasiver Arten kann nur gelingen, wenn wir koordiniert und über Gemeindegrenzen hinweg agieren. Landwirtschaft, Naturschutz und Gesundheitswesen müssen dabei einbezogen werden. Die aktuelle Situation bei der Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest zeigt, wie wichtig eine regionale Koordination ist“, so Schlipf-Traup weiter. „Gleichzeitig müssen wir die Bevölkerung sensibilisieren und darüber informieren, wie jeder Einzelne zur Eindämmung invasiver Arten beitragen kann.“

Die Kreistagsfraktion sieht in dem Antrag einen wichtigen Schritt, um die biologische Vielfalt im Landkreis Darmstadt-Dieburg langfristig zu sichern und negative Auswirkungen auf Ökosysteme, Wirtschaft und Gesundheit zu minimieren.


Weiterführende Informationen, Definition, Erklärung und Übersicht:

https://neobiota.bfn.de/grundlagen/neobiota-und-invasive-arten.html

EU-Verordnung Nr. 1143/2014 über über die Prävention und das Management der Einbringung und Ausbreitung invasiver gebietsfremder Arten

Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz)
§ 40a (Maßnahmen gegen invasive Arten) https://www.gesetze-im-internet.de/bnatschg_2009/__40a.html

Hessische Biodiversitätsstrategie: https://landwirtschaft.hessen.de/naturschutz-und-artenvielfalt/biodiversitaetsstrategie