Den Umweltverbund und intermodale Angebote stärken

Von Martin Tichy, Fraktionsmitglied BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
TOP 22: Den Umweltverbund und intermodale Angebote stärken – Aktualisierung des
Mobilitätskonzepts für die Kreishäuser in Kranichstein und Dieburg, Vorlage 4916-2024/DaDi
Es gilt das gesprochene Wort.

Sehr geehrte Frau Vorsitzende,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

90 Prozent der über 18jährigen besitzen einen Führerschein, vier von fünf Haushalten besitzen mindestens einen PKW. Gleichzeitig wünscht sich eine Mehrheit der Bundesbürger häufiger den ÖPNV oder das Fahrrad nutzen zu können. Die Voraussetzungen müssen stimmen. Diese Voraussetzungen zu schaffen und die Lücke zwischen Wunsch und Wirklichkeit zu schließen, ist die Aufgabe von Mobilitätskonzepten.

Ausgangspunkt für unseren Antrag ist die Tatsache, dass es – wie von uns schon immer favorisiert – keinen Landratsamtsneubau geben wird, sondern eine Konzentration auf die vorhandenen beiden Kreishäuser in Kranichstein und Dieburg.
Im Ausschuss hat die Verwaltung umgehend auf ihre vielfältigen Maßnahmen mit Anreize zur stärkeren Nutzung des Umweltverbunds von ÖPNV, Rad und Fuß für die Mitarbeiter:innen hingewiesen. Ich betone deshalb auch hier: Wir begrüßen und unterstützen diese Maßnahmen ausdrücklich, sie stehen weder im Widerspruch noch in Konkurrenz zu unserem Antrag, sie sind wichtige Bausteine für die von uns vorgeschlagene Erweiterung und Aktualisierung zu einem Mobilitätskonzept.

Unser Antrag ist ein Vorschlag und ein Angebot, das Thema Verkehr von und zu den Kreishäusern
weiter, umfassender und engagierter zu betrachten.

Im Mittelpunkt stehen dabei die Mobilitätsbedürfnisse der Menschen, der Mitarbeitenden auf dem
Weg von und zur Arbeit und auf ihren Wegen während der Arbeit und auch der Besucher:innen und
Kund:innen. Darauf, dass mehr Mitarbeitende am Standort nicht mehr gleichzeitig anwesende
Mitarbeiter:innen bedeuten müssen, haben wir in unserem Antrag ausdrücklich hingewiesen. Für die
Wege während der Arbeit und der Besucher:innen nehmen wir dies nicht an.

Die Voraussetzungen müssen stimmen, dafür ist es erforderlich nicht einzelne Verkehrsträger oder
Bauabschnitte zu betrachten, es geht vielmehr um die komplette Strecke, um von A nach B zu
kommen und um die Kreishäuser, wenn alle ausgelagerten Ämter in diese zurückverlagert sind.
Umsteigebeziehungen und -orte werden immer wichtiger.

Wir haben unseren Auftrag bewusst offen formuliert. Wir fordern deshalb keine Mobilitätsstation
oder ein Verleihangebot für PKW, Räder und Scooter. Was wann und in welcher Form erforderlich ist
und umgesetzt werden soll, sind Aufgaben, die mit unserem Antrag angegangen werden. Unser Antrag trägt darüber hinaus dazu bei, den Kreis als Arbeitsgeber noch attraktiver zu machen und personelle und finanzielle Ressourcen zu sparen. Zudem ist das, was wir für Kranichstein erarbeiten, eine gute Grundlage für Dieburg und die Außenstellen in den Sozialräumen.

Ein solcher Auftrag ist keine selbstverständliche Aufgabe der laufenden Verwaltung, deshalb haben wir unseren Antrag gestellt, als Ausgangspunkt und ergebnisoffen. Sie können unseren Antrag ablehnen, aber nicht für erledigt erklären.

Ich bitte Sie das Angebot anzunehmen und unserem Antrag zuzustimmen.