Angleichung des Preisgeldes für den Georg-Christoph-Lichtenberg-Preis

Von: Hans Menningmann, Fraktionsmitglied BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
TOP 21: Angleichung des Preisgeldes für den Georg-Christoph-Lichtenberg-Preis – Antrag AfD,
Vorlage 4914-2024/DaDi
Es gilt das gesprochene Wort.

Sehr geehrte Frau Vorsitzende,
meine Damen und Herren,

um es gleich vorweg zu sagen: Wir Grüne lehnen den Antrag der AfD ab, das Preisgeld für den Georg-Christoph-Lichtenberg-Preis zu halbieren.

Da nützt es auch nichts, dass die AfD vorgibt, stolz zu sein auf Georg-Christoph-Lichtenberg, den Pionier in Wissenschaft und Literatur. Die Halbierung des Preisgeldes ist eher Entwürdigung, denn eine Würdigung des großen Wissenschaftlers. Die Verleihung des Georg-Christoph-Lichtenberg Preises durch den Landkreis hat das Ziel, Künstler und Kulturschaffende zu unterstützen, die Besonderes auf dem Gebiet der bildenden Kunst oder Literatur leisten und damit deren Arbeit zu würdigen und nicht zuletzt diese auch finanziell zu unterstützen.

Das gilt in besonderem Maße auch für den zu vergebenden Nachwuchspreis.
Wer diesen Preis erhält, wird laut Satzung zudem verpflichtet, sein Werk bei zwei bis drei Lesungen oder Ausstellungen im Landkreis vorzustellen.

Eine solcher Kunst- und Kulturpreis unterscheidet sich insofern von anderen Preisen des Landkreises,
wie etwa dem Denkmalschutzpreis oder dem Umweltpreis. Allerdings denken wir, dass diese Preise
eher nach oben angepasst werden sollten – als der Georg-Christoph-Lichtenberg-Preis nach unten.
Denkmalschutz- und Umweltpreis sind eher Preise mit dem Ziel Leistungen von Personen, Vereinen,
Institutionen, Firmen zu würdigen, wertzuschätzen und Aktivitäten in diesen Bereichen anzuregen.
Beim Georg-Christoph-Lichtenberg-Preis handelt es sich dagegen um einen Förderpreis. Damit sollen
Kunst- und Kulturschaffende unterstützt und ihre Lebensgrundlage verbessert werden. Beim
Nachwuchspreis geht es besonders darum, die Entwicklung von Kunst und Kultur zu fördern und
Künstlern eine Zukunftsperspektive zu geben.

Kunst und Kultur sind wichtige Elemente unseres täglichen Lebens, die zu unserer Zufriedenheit und
positiven Lebensbewältigung beitragen und zur Auseinandersetzung mit Themen anregen können. Es
sind nicht nur Nebensächlichkeiten und Dinge, die man so nebenbei konsumiert. Kunst ist eine kulturelle Leistung der Menschen, die die menschliche Existenz bereichert, ausgleichend und integrativ auf die menschliche Kommunikation und Integrationsfähigkeit wirkt.

Insofern haben Kunst und Kultur einen wesentlichen Einfluss auf Zusammenleben und Zusammenhalt
in unserer Gesellschaft. Die aktuelle Debatte um Migration, Integration, Antisemitismus und
Fremdenfeindlichkeit erfordert, dass nicht nur eine politische Auseinandersetzung mit diesen Themen
erforderlich ist.

Deshalb sind wir dafür, die Dotierung des Georg-Christoph-Lichtenberg-Preises unangetastet zu lassen.