Hitzeaktionsplan für den LaDaDi

Redebeitrag im Kreistag am 26.06.2023
Von Claudia Schlipf-Traup, Fraktionsvorsitzende in Doppelspitze Bündnis 90/Die GRÜNEN
(Es gilt das gesprochene Wort.)
zu TOP 12: Vorlage-Nr. 1840-2022/DaDi
Hitzeaktionsplan


Sehr geehrte Frau Vorsitzende,
sehr geehrte Damen und Herren,

wir erleben es in diesen Tagen hautnah, die anhaltende Hitze als Folge des Klimawandels belastet uns in unserem Alltag.
Die Folgen für die Natur, insbesondere den Wald, die Landwirtschaft und die Gewässer sind unübersehbar.

Für die Menschen bringt die Hitze erhebliche gesundheitliche Gefahren mit sich. Das Sterbefall-Monitoring in Hessen zeigt, dass an Hitzetagen, also an Tagen mit einer Tagesmitteltemperatur von 23 Grad und mehr, signifikant mehr Menschen sterben als an Tagen mit niedrigeren Temperaturen. Die Auswirkungen auf die Gesundheit, wie z. B. die Zunahme von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sind damit noch gar nicht erfasst.

Vergangene Woche war in der Presse von einer Studie der Uniklinik Hamburg zu hören, die zeigt, dass an Tagen über 35 Grad das Risiko für Frühgeburten bei Schwangeren erheblich steigt. Es ist davon auszugehen, dass durch den Klimawandel die Frühgeburten deutlich zunehmen werden.

Die Bundesärztekammer hat am 14.06.2023 den ersten Hitzeaktionstag ausgerufen und Hitzeaktionspläne zum Schutz der menschlichen Gesundheit in allen Kommunen gefordert. Hitzeschutz solle zu einer verpflichtenden Aufgabe werden.

Es besteht also dringender Handlungsbedarf des Landkreises und der Kommunen. Das Land hat einen Hitzeaktionsplan erstellt und darin empfohlen auf Ebene des Landkreises eine koordinierende und Netzwerk-bildende Stelle einzurichten.

Hier die Verantwortung alleine auf die Kommunen zu schieben, wie es die Koalition aus CDU und SPD macht, ist nicht der richtige Weg. Auch nicht zu sagen, wir machen mit unseren kreiseigenen Gebäuden schon sehr viel, mehr braucht es nicht.

Denn für den gesundheitlichen Hitzeschutz ist ein koordiniertes Vorgehen erforderlich und alle Lebensbereiche von der Kinderbetreuung bis hin zur Pflege von Senior*innen müssen erreicht werden, es betrifft die eigene Häuslichkeit bis zur professionellen Einrichtung oder den öffentlichen Plätzen.

Der Kreis muss unserer Ansicht nach hier eine koordinierende und unterstützende Rolle einnehmen, auch um Kräfte und Kompetenzen zu bündeln. Bestimmte Maßnahmen müssen auf Kreisebene umgesetzt werden, andere in den Kommunen. Und diese brauchen beim Erstellen ihrer Pläne Unterstützung.

Wir bitten deshalb um Zustimmung zu unserem Antrag.