Privatsphärenschutz und Vertraulichkeit im Internet
„Es gibt keinen Fortschritt ohne Verlust“, zitiert der Filmemacher Volker Heise den französischen Philosophen Paul Virilio in der Frankfurter Rundschau vom 29.01.2014. Es sei nicht davon auszugehen, dass technische Innovationen sich durchsetzen, ohne neue Katastrophen hervorzubringen.
Im Vergleich mit den Enthüllungen von Edward Snowden, die die NSA-Affäre ins Rollen brachte, erscheint die Debatte über Vorratsdatenspeicherung in Deutschland wie ein Nebenschauplatz. Und durch den Kauf von WhatsApp durch Facebook wird eine ganze Fangemeinde aufgeschreckt und sucht verzweifelt nach sicheren, vertrauenswürdigen Alternativen. Das Gleichnis früherer Zeiten, „Böser Staat – Nützliche Privatwirtschaft“ ist nicht mehr aktuell. Die Möglichkeit, umfangreiche Datensammlungen über (alle!) Nutzerinnen und Nutzer in der Hand weltweit operierender Firmen wird inzwischen als dämonenhafte Bedrohung angesehen, zumindest in Europa. Die von den Piraten losgetretenen Debatten haben lange Zeit in der öffentlichen Auseinandersetzung den Blick dafür verstellt, wie sich soziale Netzwerke sowie Such- und Speichermaschinen entwickeln. Die Forderung, die heute formuliert wird, ist nicht mehr und nicht weniger als die nach Herstellung der bürgerlichen Rechte im Internet. Wie und auf welchen Gebieten müssen die technische Forschung intensiviert und die politischen Forderungen artikuliert werden, um Rechtssicherheit herzustellen?
Zusammen mit Michael Waidner, dem renommiertesten europäischen Forscher für Privacy by Design, wollen wir diese Fragen diskutieren. Waidner ist Verfasser der Studie „Privatsphärenschutz und Vertraulichkeit im Internet“. Wer tiefer in die Thematik einsteigen will, dem sei diese Studie empfohlen, die auf folgendem Link runtergeladen werden kann:
Wir hoffen auf eine rege Beteiligung an dieser hochaktuellen Diskussion am Donnerstag, den 13.03.2014 um 20.00 Uhr im GRÜNEN Büro, Lauteschläger Str. 38
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