Redebeitrag im Kreistag am 15.09.2025
Von: Ramona Halbrock, Fraktionsmitglied BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
TOP 11: Vorlage 5993-2025/DaDi, Vorlage der Fortschreibung des Schulentwicklungsplans der beruflichen Schule 2025/26 bis 2029/30
Es gilt das gesprochene Wort.

Sehr geehrte Frau Vorsitzende,
sehr geehrte Damen und Herren,
die Fortschreibung des Berufsschulentwicklungsplans (BSEP) für die kommenden Schuljahre (2025/26 bis 2029/30) wird heute beschlossen. Darin geht es um nichts weniger, als um die Schaffung der „Zukunftsfähigen Berufsschule“. Darum, jungen Menschen gute Bedingungen für ihre Berufsausbildung zu geben und Ausbildungsberufe attraktiv zu machen.
Richtungsweisend und positiv ist hier die Schwerpunktsetzung vom Land Hessen: die Bildung von trägerübergreifenden Schulbezirken und die Festlegung Regionaler Schulzentren. Wir unterstützen die vorgeschlagene Ausrichtung der Landrat-Gruber-Schule und ihre Entwicklung hin zum modernen Berufsschulzentrum im Landkreis DaDi.
Für die Betriebe und Schülerinnen und Schüler im Ost-Landkreis wäre eine schrumpfende LGS ein katastrophales Signal. Deshalb ist es wichtig, dass möglichst viele Ausbildungsberufe dort erhalten bleiben und neue angesiedelt werden. Der Landkreis Darmstadt-Dieburg und die Stadt Darmstadt bilden geografisch und strukturell eine Region. Und es liegt uns, in vielen Bereichen gemeinsame Lösungen zu finden, auch für den Bildungsbereich. Langfristig sollte eine übergreifende Bildungslandschaft geschaffen werden.
Wir begrüßen den Kompromiss, der nach der Kündigung der sog. Altkreisregelung in Zusammenarbeit mit der IHK und der Handwerkskammer gefunden wurde, dass für Auszubildende mit Betrieben in den Westkreis-Kommunen für bestimmte Berufe weiterhin der Besuch einer Berufsschule in Darmstadt möglich ist. Auch die Südwest-Kommunen in diese Regelung einzubeziehen, wäre wünschenswert. Aber auch hier können wir nachvollziehen, dass sie aufgrund der erwartbar geringen Anzahl von Auszubildenden und nach Absprache mit den Kammern unberücksichtigt bleiben.
Die öffentlich-rechtliche Vereinbarung mit Darmstadt muss nun noch geschlossen werden. Dies sollte jetzt schnell und zügig erfolgen. Wie Herr Köhler im Schulausschuss erläuterte, sind Investitionen und weitere Schritte für eine bauliche Erweiterung und moderne Lernumgebung an der LGS erforderlich. Die damit einhergehende Attraktivitätssteigerung ist erfreulich und wird von uns mitgetragen.
Für den nächsten BSEP sollten wir das Ziel nicht aus den Augen verlieren, mit Darmstadt zu einer interkommunalen Lösung zu kommen und einen gemeinsamen BSEP für Landkreis und Stadt zu erarbeiten. Dass dies gut funktioniert, zeigt der heute unter TOP13 zu beschließende gemeinsame Nahverkehrsplan.
Abschließend möchten wir uns bei allen Beteiligten, die an der Erarbeitung des BSEP mitgewirkt haben, den Mitarbeitenden des Landkreises, des beteiligten Beratungsbüros, der Kammern und des staatlichen Schulamtes sehr herzlich für ihr Engagement bei dieser komplexen und herausfordernden Aufgabe bedanken.