Wie beteiligt sich der Landkreis an der Nachhaltigen Mobilitätsplanung?

Ein Nachhaltiger Mobilitätsplan nach den europäischen Leitlinien, kurz SUMP, betrachtet die Anforderungen aller Verkehrsträger sowie die Mobilitätsbedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger in Stadt und Umland. Diese Anforderungen sollen in kooperativer und partizipativer Weise ermittelt werden. Während bei der traditionellen Verkehrsplanung die Kapazitäten und der Verkehrsfluss im Vordergrund standen, werden bei einer Nachhaltigen Mobilitätsplanung auch Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensqualität eingeschlossen.

„Dieser Planungsansatz zielt auch auf Gerechtigkeit, Gesundheit und Umweltqualität sowie wirtschaftliche Lebensfähigkeit ab. Er ist deshalb zukunftsfähig und modern“, erklärt Claudia Schlipf-Traup, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Kreistag.

Die Wissenschaftsstadt Darmstadt erarbeitet zurzeit einen Nachhaltigen Mobilitätsplan. Im Vorfeld hatten Landrat und Verkehrsdezernent des Landkreises Darmstadt-Dieburg in einem Brief erklärt, man begrüße und unterstütze die Erarbeitung eines Nachhaltigen Mobilitätsplans (SUMP) für die Region.

Die Grünen im Kreistag Darmstadt-Dieburg wollen durch eine Anfrage beim Kreisausschuss nun erfahren, wie sich der Landkreis konkret daran beteiligt. Sie wollen insbesondere wissen, mit welchen Maßnahmen und Beteiligungsformaten die Bedürfnisse sowie die Vorschläge der Menschen im Landkreis erfasst werden.

In der Antwort des Kreisausschusses wird inzwischen dargestellt, dass der Landkreis seine vorliegenden Daten aus dem Radverkehrskonzept und dem Verkehrsentwicklungsplan zur Verfügung gestellt hat. Außerdem konnten sich die Menschen im Landkreis auch an der Online-Befragung der Wissenschaftsstadt Darmstadt beteiligen sowie deren Veranstaltungen zur Bürgerbeteiligung besuchen.

„Wir hätten uns gewünscht, dass auch in Kommunen im Landkreis Darmstadt-Dieburg Beteiligungsformate stattfinden, bei denen die Menschen ihre Mobilitätsbedürfnisse in Wechselwirkung zur Wissenschaftsstadt Darmstadt darlegen können“, äußert sich Christian Grunwald, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Kreistag, enttäuscht zur Beteiligung des Landkreises an der Erarbeitung des SUMP.