Von: Christian Grunwald, Fraktionsvorsitzender in Doppelspitze BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
TOP 13, Vorlage Nr. 5028-2024/DaDi, Änderung der Satzung über die Teilnahme an der Kindertagespflege, die Erhebung von Kostenbeiträgen und die Gewährung einer laufenden Geldleistung im Landkreis Darmstadt-Dieburg
TOP 13.1, Vorlage Nr. 5293-2024/DaDi, Änderungsantrag FW/UWG
Es gilt das gesprochene Wort.
Sehr geehrte Frau Vorsitzende,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
unser heutiger Satzungsbeschluss dreht sich um eine der wichtigsten Phasen im Leben unserer Jüngsten – die Eingewöhnung in eine Kindertagespflege. Ich erinnere mich noch lebhaft daran, wie mein eigenes Kind diesen Übergang erlebt hat, und ich weiß, welche emotionale Bedeutung diese Zeit für Eltern und Kinder hat.
Die heute vorgeschlagene Satzungsänderung ist ein entscheidender Schritt. Einerseits um den individuellen Bedürfnissen unserer Kinder gerecht zu werden. Wir wissen, dass jedes Kind einzigartig ist und daher eine Eingewöhnungszeit benötigt, die sich nach dessen persönlichem Rhythmus richtet. Eine starre Fristenregelung würde dem nicht gerecht. Die Verlängerung der Eingewöhnungszeit verschafft den Familien den notwendigen Raum und nimmt den Kindertagespflegepersonen den unnötigen finanziellen Druck. Anderseits müssen wir aber auch die Wächterfunktion des Jugendamtes gegenüber den Kindertagespflegepersonen ausüben. Im Jugendhilfeausschuss wurde so ein guter Kompromiss geschlossen. Eine nochmal um zwei weitere Wochen ausgeweitete Eingewöhnungszeit auf maximal acht Wochen wurde einvernehmlich zwischen Verwaltung und Fachexpert*innen eingebracht.
Zur Kreistagssitzung liegt uns jetzt auch der finale Satzungsentwurf mit der Eingabe aus dem Jugendhilfeausschuss vor.
Weiterhin wird den steigenden Lebenshaltungskosten von 2021 bis 2024 Rechnung getragen. Durch die jetzt in der Satzung festgeschriebene, jährlich stattfindende Inflationsanpassung der Verpflegungskosten geben wir unseren Pflegepersonen die Möglichkeit, weiterhin gesunde und ausgewogene Mahlzeiten anzubieten. Und es bedarf keiner aufwändigen Satzungsänderungen mehr. Verwaltung und Gremien werden entlastet.
Ein weiterer Punkt ist die Fortbildung der Kindertagespflegepersonen. Durch die Erhöhung der pädagogischen Tage schaffen wir Freiräume für wichtiges Lernen und die Möglichkeit zu einer finanziellen Besserstellung der Kindertagespflegepersonen.
Dies ist eine triple-win-win-Situation: Wir sichern die Qualität unserer Betreuung, fördern gleichzeitig die berufliche Weiterentwicklung und die finanzielle Auskömmlichkeit.
Die Kindertagespflege ist ein wichtiger Stein im Mosaik der Landschaft der Kleinkindbetreuung. Diese Maßnahmen sind eine notwendige, in Teilen überfällige Reaktion auf die aktuellen Herausforderungen der Kindertagespflegepersonen.
Wir sind froh, dass die Blockaden zu Beginn der Wahlperiode überwunden werden konnten. Trotz der weiter anhängigen Normenkontrollklage hat die Verwaltung jetzt eine Satzungsänderung in diesen wichtigen Punkten gestaltet.
Wir als GRÜNE Fraktion stimmen den Satzungsänderungen zu.